Der Pickware mobile Barcodescanner in Verbindung mit den Pickware Mobile Apps verspricht eine einfache und optimierte Warenverwaltung. Außerdem eine automatisierte Abwicklung über ein mobiles Gerät, das immer in Echtzeit mit dem Shopware Backend synchronisiert ist. Der Fokus liegt ganz klar auf einer leichten und eingängigen Bedienbarkeit.
Ich bin Mediengestalter in der Ausbildung bei alphanauten GmbH & Co. KG und habe den mobilen Barcodescanner und die Pickware Mobile Apps unter die Lupe genommen und geschaut, wie anspruchsvoll sich für mich als Laie die Einrichtung des Systems gestaltet.
PICKWARE MOBILE BARCODE SCANNER: ERSTER EINDRUCK
Die Hauptbestandteile von Pickware Mobile sind ein IOS-Gerät (iPod Touch) und die passende Hülle mit integriertem Barcodescanner. Außerdem dabei ist eine weitere Hülle aus dünnem Gummi, die häufig genutzte Tasten abdeckt und in eine robuste Außenhülle eingebettet wird. Diese ist für eine komfortablere Bedienung des Scanners mit einer Handschlaufe ausgestattet. Komplettiert wird das Paket von einer Ladestation mit USB-Kabel, in die das Gerät zum Aufladen gestellt wird.
Im großen und ganzen macht alles einen sehr wertigen Eindruck. Der Ipod lässt sich durch Öffnen der Hüllenoberseite leicht hereinschieben. Auch die Außenhülle lässt sich durch etwas Schieben und Ziehen relativ gut in Position bringen. Dadurch, dass die dünne Gummihülle sich leicht verformen lässt sitzt sie an der Unterseite leider nicht ganz passgenau (siehe Bild 5).
Einzig die Ladestation lässt mit ihrem eher nicht sehr widerstandsfähig anmutenden Plastikgehäuse Zweifel ob ihrer Langlebigkeit im Lageralltag aufkommen. Ein Pluspunkt ist jedoch auf jeden Fall die Leuchte an der Vorderseite, die Aufschluss über den Ladestatus des Gerätes gibt (rot=am laden, grün=voll).
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich der Neigungswinkel des in der Ladestation stehenden Gerätes. Dieser ist eher Docking-Station-untypisch leicht nach vorne geneigt. Über diesen rein subjektiven ästhetischen Makel kann man aber locker hinwegsehen.
Das Gerät liegt mit Barcodescanner und Schutzhülle gut in der Hand und weiß mit der für IOS-Geräten typischen sehr eingängigen Benutzeroberfläche zu überzeugen.
EINRICHTUNG
Mit Hilfe der gut geschriebenen und übersichtlichen Dokumentation gehen mir die ersten Schritte zur Einrichtung relativ leicht von der Hand. Da der Barcodescanner direkt mit dem IOS-Gerät verbunden ist, muss man sich keine Gedanken um Blutooth-Verbindung oder Akkustand machen. Nachdem ich im Shopware-Backend das Pickware Mobile Plugin und die Versandadapter für DHL und DPD installiert habe, richte ich das IOS-Gerät apple-typisch ein (der Abschnitt „Empfohlene IOS-Einstellungen“ der Dokumentation gibt hier eine gute Hilfestellung zur weiteren Optimierung).
Als nächstes geht es weiter zum App-Download. Die beiden Apps “Pickware Lager” und “Pickware Versand” sind schnell aus dem Appstore heruntergeladen und lassen sich ohne Probleme öffnen.
Hier die Infovideos zu den beiden Pickware Mobile Apps:
Bevor ich nun einen oder mehrere Shopware User mit Pickware Zugangsdaten ausstatte, geht es an die Druckereinrichtung. Die Möglichkeit Rechnungen und Versandlabels während des Kommissionierens kabellos zu drucken ist ein gewaltiger Pluspunkt, den Pickware Mobile bietet. Um den Service optimal zu nutzen können sollte man im Idealfall einen Google Cloud Print fähigen Drucker sein Eigen nennen können. Die Dokumentation bietet auch hier eine gute Übersicht zu Cloud-Print-fähigen Druckern.
Falls man nicht ohnehin schon eines besitzt, erstellt man sich ein Google-Konto und aktiviert am Drucker die Google Cloud Print Funktion. Dieser Part hat sich bei mir leider als etwas aufwendiger herausgestellt, da ich zum einen erstmal die Online-Anleitung des Druckers (Dell e525w) durchforsten musste und zum anderen über die IP-Adresse im Browser auf die Druckereinstellungen zugreifen musste um den Drucker so in meinem Google Account zu registrieren. Hier kann man jedoch eher der Firma Dell einen etwas benutzerfreundlicheren Ansatz empfehlen als es dem Pickware Mobile System vorzuwerfen.
Profil einrichten:
Ist der Drucker registriert und wird in der Geräteliste meines Google Kontos angezeigt kann ich in der Lager App ein neues Profil hinzufügen. Hierzu gebe ich die URL meines Webshops an und kann mich im nächsten Schritt mit dem Google Konto anmelden, welches zu meinem Drucker verlinkt ist. Ist das Profil angelegt kann ich als nächstes meine Shopware User mit Pickware Mobile Nutzung ausstatten. Im Shopware Backend muss der API Zugang für die jeweiligen Benutzer aktiviert und eine Pickware App PIN vergeben werden.
Hier ist außerdem zu beachten, dass das Gerät (iPod) im Backend in der „Pickware Geräteverwaltung“ für die Apps „Versand“ und „Lager“ aktiviert werden muss. Genau wie die Rechte, die nach Bedarf für Pickware User eingestellt werden müssen, ist das in der Dokumentation gut erklärt.
Im Backend erscheint nach Installation des Pickware Mobile Plugins der Hinweis, dass man seine Artikel initialisieren kann. Hierbei sollte man vorher darauf achten, dass bereits abgeschlossene Bestellungen auch als solche gekennzeichnet sind, bzw. den richtigen Zahlungsstatus haben. Steht hier z.B. nur „Zahlung eingegangen“ werden diese unter Umständen nach der Initialisierung in der Versand App unter dem Tab „Zurückgestellt“ aufgeführt. Das kann dazu führen, dass neu eingehende Bestellungen in der App nicht unter „Offen“ angezeigt werden.
Sind nun diese Schritte erledigt kann ich mich in der Lager- und Versand App anmelden. Alle eingehenden Bestellungen werden in Echtzeit synchronisiert.
LAGERPLATZ ZUWEISEN UND PRODUKTE SCANNEN
In der Lager App kann ich nun unter dem Tab „Artikel“ meine Artikel über die Suchleiste finden. Möchte man nun einen oder mehrere neue Lagerplätze hinzufügen öffnet man ein Produkt und kommt über „umlagern“ auf „Lagerplatz“. Hier kann man entweder vorhandene Lagerplätze über die Suchleiste finden und anwählen, oder über das „+“ einen neuen Lagerplatz erstellen. Beachten sollte man bei der Benennung der Plätze, dass später die einzelnen Artikel einer Bestellung nach aufsteigender Reihenfolge der Lagerplätze angeordnet sind.
Um den Barcode eines Artikels zu scannen öffnet man diesen in der Lager App und geht oben rechts auf „Bearbeiten“. Jetzt scannt man mit dem Barcodescanner den jeweiligen Artikel. Die EAN wird direkt hinzugefügt und man bestätigt alles durch speichern.
Es ist empfehlenswert eine Erstinventur durchzuführen. Hier kann man über den Tab „Inventur“ einfach den Barcode des zuvor eingepflegten Artikels scannen und die Bestandsmenge eintragen.
Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich aufgebaut und funktioniert bei meinem Test ohne Probleme.
TESTBESTELLUNG
Meine Testbestellung, die aus 3 Artikeln bestand, hat ebenfalls gut funktioniert. Die neue Bestellung wurde direkt in der Versand App unter „Offen“ angezeigt. Die einzelnen Artikel wurden mit der jeweiligen Menge chronologisch nach Lagerplatz geordnet angezeigt.
Nach einem Klick auf den Artikel und Scannen des Barcodes wird man gefragt, welche Menge zusätzlich aufgenommen werden soll. So muss man dann bei der mehrfachen Bestellung eines Artikels nicht mehrfach scannen. Der Bestand der Artikel wird automatisch und in Echtzeit synchronisiert.
Ist die Bestellung komplett, wird je nach Einstellung im Backend automatisch über Google Cloud Print ein Lieferschein und eine Rechnung gedruckt. Die Bestellung wird nun unter dem Tab „Versandfertig“ angezeigt. Jetzt kann ich die Bestellung packen und durch die im Backend installierten Versandadapter (von z.B. DHL oder DPD) das Versandetikett ausdrucken.
FAZIT
Ich bin davon überzeugt, dass Pickware den Lageralltag erheblich erleichtern kann. Die komplette Prozessführung voll automatisiert über ein mobiles Gerät abwickeln zu können ist ungemein komfortabel und beschleunigt die Verarbeitung einer Bestellung erheblich. Die Nutzung der eingängigen IOS-Benutzeroberfläche tut dazu ihr übriges. Auch Features, wie das Hinterlegen von Fotos zu Dokumentationszwecken überzeugt mich davon, dass sich hier gründlich Gedanken über den Nutzen im Alltag gemacht wurde. Darum kann ich nach meinem Test guten Gewissens sagen, dass Pickware Mobile einen super Eindruck macht.